Italienisches Olivenöl – Ein digitales Register soll dabei unterstützen, Betrug zu verhindern.
- Filippo Aranzulla
- 12. Apr. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Apr. 2024

Absolut, italienisches Olivenöl steht zweifellos für höchste Qualität. Doch wie so oft gibt es auch hier Personen, die versuchen, vom guten Ruf des Olivenöls zu profitieren, indem sie minderwertige Produkte als „authentisch“ ausgeben.
Das Problem des Betrugs ist seit geraumer Zeit bekannt. Es wurden bereits zahlreiche Fälle aufgedeckt, in denen gefälschtes Öl zu überhöhten Preisen verkauft wurde. Um diesem Treiben Einhalt zu gebieten, soll nun ein digitales Register eingeführt werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, das durch den Olivenöl-Skandal beschädigte Image wieder etwas aufzupolieren.
Da bisherige, strengere Kontrollmaßnahmen offenbar nicht ausreichend wirksam waren, gehen die Verantwortlichen nun einen Schritt weiter. Diese Initiative dürfte sowohl den Verbrauchern als auch den Herstellern zugutekommen.
Wie funktioniert das Olivenölregister?
Es gibt eindeutig Unterschiede bei Olivenöl! Dies wird jedem klar, der einen Blick in das Register wirft. Hier werden alle Details festgehalten – von der Ernte der Oliven bis hin zum Abfüllen in die Flaschen. Jeder Schritt muss getrackt werden, wenn ein Hersteller in das digitale Register aufgenommen werden möchte.
Das Interesse der Hersteller, im Register aufzuführen, ist groß. Bereits rund 21.000 Unternehmen, die mit der Olivenölherstellung in Verbindung stehen, haben ihre Daten eingetragen. Die Privatsphäre bleibt dabei gewahrt, denn jedes Unternehmen kann nur seine eigenen Daten einsehen. Durch die umfassenden Angaben im Register wird es den Verantwortlichen erleichtert, Betrüger zu identifizieren, indem sie auf Unstimmigkeiten achten, Widersprüche aufdecken und diejenigen ausfindig machen, die dem Ruf des Qualitätsprodukts schaden.
Bei Verdachtsmomenten werden die Verantwortlichen vor Ort aktiv und nehmen Proben zur Laboruntersuchung. Die Polizei unterstützt bei Bedarf. Jährliche Berichte über die Arbeit des Registers sollen für Transparenz sorgen.
Im Jahr 2020 wurden insgesamt mehr als 10.600 Untersuchungen durchgeführt, wobei in 13 Prozent der Fälle Beanstandungen vorlagen. Diese müssen jedoch im Detail betrachtet werden, da Beanstandungen nicht zwangsläufig auf Betrug hinweisen. In 18 Fällen wurde von kriminellen Machenschaften gesprochen und mehr als 12.600 Kilo Öl wurden beschlagnahmt.
Was wird am häufigsten beanstandet?
Laut Bericht gab es häufige Beanstandungen bezüglich unzureichender Kennzeichnungen, Fehler bei der Meldung an das Register und falscher Verwendung von Abkürzungen wie „PDO“ und „PGI“ (oder entsprechend IGP bzw. DOP).
Was ist das Besondere an italienischem Olivenöl?
Das Register wird von über 680 Mitarbeitern gepflegt, was zeigt, wie wichtig es ist, einen hohen Standard in der Olivenölproduktion sicherzustellen. Techniker, Manager und Geschmacksexperten arbeiten kontinuierlich daran, den hohen Standard zu gewährleisten, für den das Olivenöl steht.
Der gute Ruf des italienischen Olivenöls könnte einer der Hauptgründe dafür sein, dass Italien sich so stark gegen Betrug in der Branche einsetzt. Ob das System des Registers auch in anderen Ländern eingeführt wird, bleibt abzuwarten, aber Italien gilt hier als Vorreiter.
Die regelmäßigen Kontrollen stellen sicher, dass Unternehmen ihren Qualitätsstandard aufrechterhalten müssen. Marken, die bereits sauber und gewissenhaft arbeiten, können den Kontrollbesuchen entspannt entgegensehen. So wird das „Made in Italy“ weiterhin als transparentes Qualitätsmerkmal wahrgenommen.
コメント